Kaum ein Thema war so lange so präsent, so einschneidend und so polarisierend wie das, welches uns seit einiger Zeit im Alltag begleitet. Seit über einem Jahr lässt ein Virus die Welt Kopf stehen und nicht nur Unternehmen stehen vor ganz neuen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Die Unsicherheit im Umgang mit diesem neuartigen Corona-Virus sowie die konsequente Einhaltung aller Hygienemaßnahmen hat zu Beginn der Pandemie auch zu der Frage geführt: Wie wirkt sich Corona auf unseren Telefonstudio-Betrieb aus? Gibt es Konsequenzen für unsere Interviewer in ihrem Telefonieverhalten? Heute, ein gutes Jahr später, lässt sich sagen: Ja, es lassen sich Unterschiede feststellen. Anders aber als vielleicht vermutet , sind diese zum größten Teil positiver Natur.
Corona hat in vielerlei Hinsicht auch Türen für die telefonische Marktforschung geöffnet:
Da die Maßnahmen und Beschlüsse der Regierung jeden einzelnen Menschen und alle Bereiche des Lebens tangieren, sitzen alle- Befragte sowie Befragende- in einem Boot. Unabhängig vom Befragungsthema oder einer Unterscheidung zwischen Kunden- und Repräsentativstudien: Es sind alle – der eine mehr, der andere weniger- betroffen, so dass eine „neutrale Verbrüderung“ am Telefon stattfinden kann.
Sei es im Kontaktgespräch oder bei der Verabschiedung, im Interview oder bei der Terminlegung: Corona wird vom Probanden thematisiert, Meinungen werden geäußert, dem geschulten Interviewer fällt der Gesprächseinstieg noch leichter.
Insbesondere bei Unternehmensbefragungen, in denen die Probanden bisher oftmals wenig Zeit hatten oder häufig aufgrund eventueller Außentermine schwierig zu erreichen waren, ist die Teilnahmebereitschaft gestiegen. Basierend auf den Aussagen unserer Interviewer lässt sich sogar der Schluss ziehen, dass sich durch die Umstellung der Betriebe auf Home-Office die Erreichbarkeit verbessert hat: Rufweiterleitungen werden nun häufiger genutzt.
Auch im Privathaushalt-Sektor ist nicht nur in den Phasen des Lockdowns zu spüren gewesen, dass der Zeitaufwand zwecks Bestimmung der korrekten Zielperson geringer war. „Ich muss dringend weg“ oder „Ich habe derzeit Besuch“ konnte nur in den seltensten Fällen als Ausfallgrund genannt werden.
Auch ist die Freude, an einer Befragung teilnehmen zu können, gestiegen. Die Kontaktbeschränkungen haben dazu geführt, dass Menschen sich isoliert und einsam fühlen. Da bietet ein Interview zu einem interessanten Thema eine willkommene Abwechslung. Eine Wertschätzung der Kunden findet in der Kundenzufriedenheitsabfrage zudem statt, da diese auch in Corona-Zeiten merken, dass ihre Meinung auch weiterhin wichtig ist
Nicht jeder der genannten Aspekte lässt sich empirisch belegen, sind doch viele der Aussagen hier subjektiv aus Interviewer-Sicht zusammengetragen. Auch lassen sich nicht immer alle Parameter exakt erfassen.
Der positive Nebeneffekt jedoch bleibt, dass durch bessere Erreichbarkeit und höhere Teilnahmebereitschaft auch die Motivation der Interviewer steigt. So profitieren am Ende alle Beteiligten:
Die Angerufenen, die sich über die Abwechslung im Lockdown-Alltag freuen; die Interviewer, denen Corona als Türöffner ins Gespräch dienen kann; die Auftraggeber, die sich sicher sein können, dass trotz der erschwerten Pandemie-Situation die Qualitätsstandards bei OmniQuest weiterhin auf höchstem Niveau eingehalten werden.
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