CATI-Blog

Weniger Fragen, mehr Antworten

Verfasst von Christian Bien

Christian Bien ist M.Sc. Psychologie und betreut am Standort Bonn Projekte im Bereich CATI.

9. März 2021

Weniger ist mehr.

Kurz und knackig.

KISS: Keep It Short and Simple.

All diese Aphorismen sollen ein Prinzip vermit­teln, das sich auf viele Bereiche anwenden lässt. Auch bei der inhalt­li­chen Gestal­tung von Frage­bogen gibt es gute Gründe, sich kurz zu fassen. Schauen wir uns einmal an, was dafür­spricht.

1. Budget

Es kann vorkommen, dass die Fallzahl und Frage­bo­gen­dauer eines Befra­gungs­pro­jekts nicht nur durch metho­di­sche Krite­rien bestimmt werden, sondern sich dem Pragma­tismus einer Budget­pla­nung unter­ordnen müssen. In diesem Spannungs­feld können Frage­bo­gen­kür­zungen zugunsten von höheren Fallzahlen sinnvoll sein, um die Aussa­ge­kraft der Ergeb­nisse zu unter­mauern. Wenn im Laufe der Daten­aus­wer­tung Subgruppen gebildet werden sollen – z. B. das Alter der Befragten in vier Katego­rien; Heavy-User/ Regular User/ Non-User; Kunde/ Nicht-Kunde – ist es beson­ders wichtig, auf eine ausrei­chende Menge an Fallzahlen je Gruppe zu achten.

2. Ablen­kung

Je schneller ein Frage­bogen vollständig ausfüllbar ist, desto geringer ist die Wahrschein­lich­keit, dass Teilnehmer während der Befra­gung (beispiels­weise durch den Paket­lie­fer­dienst vor der Tür oder ein Katzen-Video im nächsten Browser-Fenster) abgelenkt werden können. Dieser Umstand wirkt sich nach der Erhebungs­phase auch positiv auf die Auswer­tung und Inter­pre­ta­tion der Ergeb­nisse aus, da man bei kurzwei­ligen Befra­gungen davon ausgehen kann, dass eine mögliche Ablen­kung keinen nennens­werten Einfluss auf das Antwort­ver­halten hatte. Die Ergeb­nisse werden dadurch valider.

3. Response Rate

Erfah­rungs­ba­siert werden kurze Befra­gungen häufiger vollständig abgeschlossen als zeitin­ten­si­vere Erhebungen. Übersicht­liche Frage­bogen sind daher auch vorteil­haft, wenn das verfüg­bare Adress­ma­te­rial knapp bemessen ist – z. B. bei Befra­gungen inner­halb eines kleinen Kunden­stamms – oder wenn man schwer erreich­bare Zielgruppen mit einer geringen Inzidenz befragen möchte.

Neben metho­di­schen Überle­gungen sprechen also auch pragma­ti­sche Gründe dafür, den Umfang eines Frage­bo­gens während seiner Ausge­stal­tung abzuwägen. Um Kürzungs­po­ten­zial zu ermit­teln, bietet sich die Überprü­fung von inhalt­li­chen Wieder­ho­lungen und Überschnei­dungen von Fragen an, ferner auch, ob Frage­stel­lungen (nach demselben Prinzip) kurz und präzise formu­liert sind, ob der Antwort­modus (Einfach-/Mehr­fach­nen­nung; offene/gestützte Abfrage etc.) zur Frage­stel­lung passt und noch vieles mehr. Keine leichte Aufgabe.

Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren oder Unter­stüt­zung bei der Projekt­pla­nung in Anspruch nehmen möchten, dann lassen Sie uns gerne dazu sprechen – wir bei OmniQuest stehen Ihnen jeder­zeit zur Verfü­gung.

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