Weniger ist mehr.
Kurz und knackig.
KISS: Keep It Short and Simple.
All diese Aphorismen sollen ein Prinzip vermitteln, das sich auf viele Bereiche anwenden lässt. Auch bei der inhaltlichen Gestaltung von Fragebogen gibt es gute Gründe, sich kurz zu fassen. Schauen wir uns einmal an, was dafürspricht.
1. Budget
Es kann vorkommen, dass die Fallzahl und Fragebogendauer eines Befragungsprojekts nicht nur durch methodische Kriterien bestimmt werden, sondern sich dem Pragmatismus einer Budgetplanung unterordnen müssen. In diesem Spannungsfeld können Fragebogenkürzungen zugunsten von höheren Fallzahlen sinnvoll sein, um die Aussagekraft der Ergebnisse zu untermauern. Wenn im Laufe der Datenauswertung Subgruppen gebildet werden sollen – z. B. das Alter der Befragten in vier Kategorien; Heavy-User/ Regular User/ Non-User; Kunde/ Nicht-Kunde – ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Menge an Fallzahlen je Gruppe zu achten.
2. Ablenkung
Je schneller ein Fragebogen vollständig ausfüllbar ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Teilnehmer während der Befragung (beispielsweise durch den Paketlieferdienst vor der Tür oder ein Katzen-Video im nächsten Browser-Fenster) abgelenkt werden können. Dieser Umstand wirkt sich nach der Erhebungsphase auch positiv auf die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse aus, da man bei kurzweiligen Befragungen davon ausgehen kann, dass eine mögliche Ablenkung keinen nennenswerten Einfluss auf das Antwortverhalten hatte. Die Ergebnisse werden dadurch valider.
3. Response Rate
Erfahrungsbasiert werden kurze Befragungen häufiger vollständig abgeschlossen als zeitintensivere Erhebungen. Übersichtliche Fragebogen sind daher auch vorteilhaft, wenn das verfügbare Adressmaterial knapp bemessen ist – z. B. bei Befragungen innerhalb eines kleinen Kundenstamms – oder wenn man schwer erreichbare Zielgruppen mit einer geringen Inzidenz befragen möchte.
Neben methodischen Überlegungen sprechen also auch pragmatische Gründe dafür, den Umfang eines Fragebogens während seiner Ausgestaltung abzuwägen. Um Kürzungspotenzial zu ermitteln, bietet sich die Überprüfung von inhaltlichen Wiederholungen und Überschneidungen von Fragen an, ferner auch, ob Fragestellungen (nach demselben Prinzip) kurz und präzise formuliert sind, ob der Antwortmodus (Einfach-/Mehrfachnennung; offene/gestützte Abfrage etc.) zur Fragestellung passt und noch vieles mehr. Keine leichte Aufgabe.
Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren oder Unterstützung bei der Projektplanung in Anspruch nehmen möchten, dann lassen Sie uns gerne dazu sprechen – wir bei OmniQuest stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.
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